Gerstenkorn/Hagelkorn
Wer kennt das nicht? Das Lid schwillt an, der Lidrand entzündet sich und das Auge juckt.
Entzündungen an den Augenlidern sind generell sehr unangenehm, aber in der Regel harmlos, sofern sie rechtzeitig erkannt und richtig behandelt werden. Die häufigsten Formen von Entzündungen an den Lidern sind: Gerstenkorn und Hagelkorn. Aber was ist der Unterschied? Hier erfahren Sie mehr.
Ihre Experten für Gerstenkorn/Hagelkorn in der Augenarztpraxis in München - Lehel
Gerstenkorn und Hagelkorn sind häufige Augenprobleme, die Unannehmlichkeiten wie Schwellungen und Rötungen verursachen. Ein Gerstenkorn entsteht durch eine entzündete Talgdrüse am Wimpernrand, während ein Hagelkorn eine blockierte Talgdrüse am Lidrand betrifft. Bei rechtzeitiger ärztlicher Behandlung können diese Beschwerden effektiv gelindert werden, um die Augengesundheit zu bewahren.
Unterscheidung Gersten- oder Hagelkorn
Ein Hagelkorn, auch medizinisch als Chalazion bezeichnet, entsteht durch die Verstopfung von Talgdrüsen am Augenlid, was zu einer Augenlidentzündung führt. Diese Verstopfung führt zu einem Sekretstau, der im Verlauf zu einem festen Knoten führt. Dabei entzündet sich auch das umliegende Gewebe. Hagelkörner treten generell häufiger bei Erwachsenen auf als bei Kindern.
Gerstenkörner, auch medizinisch als Hordeolum bezeichnet, stellen Entzündungen am Augenlid dar. Diese werden durch eine entzündete Drüse am Lidrand verursacht, die eine kleine mit Eiter gefüllte Blase bildet. Diese Blase zeigt in der Regel eine leichte gelbliche Färbung. Sowohl Gerstenkörner als auch Hagelkörner können sowohl am Ober- als auch am Unterlid auftreten. Obwohl Gerstenkörner schmerzhaft sind, sind sie in der Regel harmlos und heilen normalerweise von selbst ab.
Chalazion und Hordeolum unterscheiden sich sowohl in ihren Ursachen als auch in ihrer Ausprägung. Während das Gerstenkorn eine schmerzhafte Entzündung darstellt, verursacht das Hagelkorn in der Regel keine Schmerzen, wird jedoch oft als störend empfunden. Die Anzeichen einer Entzündung sind beim Chalazion schwach ausgeprägt, und der entstehende Knoten ist leicht verschiebbar, füllt sich jedoch nicht mit Eiter und verursacht keine Schmerzen. Darüber hinaus variiert die Zeit bis zur vollständigen Abheilung, wobei das Gerstenkorn im Allgemeinen schneller verschwindet als das Hagelkorn.
Das Hagelkorn entsteht dann, wenn eine oder mehrere der vielen kleinen Talg- und Schweißdrüsen im Lidrand verstopft sind. Diese liefern normalerweise den Talg, der sich mit Tränenflüssigkeit vermischt und das Auge feucht hält. Ist eine dieser Drüsen verstopft, so kommt es zur Entzündung. Immunzellen strömen daraufhin ins Augenlid und im Laufe mehrere Wochen bildet sich ein harter Knoten. Auslöser einer solchen Verstopfung können – genau wie bei Akne – Geschlechtshormone sein. Andere Entzündungen in der Augenregion können ebenfalls ein Hagelkorn mit sich ziehen. Darunter fallen zum Beispiel eine Bindehautentzündung oder die Kupferrose, auch Rosacea genannt. Grundsätzlich können alle Faktoren, die den Talgabfluss behindern, das Risiko erhöhen. Selten kann auch ein Lidtumor dahinter stecken.
Beim Gerstenkorn kann die Entzündung auch durch eine bakterielle Infektion entstehen. Meistens sind es Staphylokokken. Dabei handelt es sich um Bakterien, die sich auf Haut- und Schleimhäuten ansiedeln. Normalerweise sind diese vorrangig in Mund und Rachen anzutreffen, doch wenn sie ins Auge gelangen, infizieren sie womöglich verschiedene Drüsen. In diesem Fall schwillt das Lid sehr schnell an, eine schmerzhafte Entzündung ist die Folge. Genau wie beim Hagelkorn begünstigen andere Erkrankungen am Auge eine solche Entzündung. Unter anderem erhöhen eine mangelnde Kontaktlinsen-Hygiene, eingetrocknetes Make-Up oder auch Diabetes Mellitus die Gefahr für ein Gerstenkorn.
Wichtig zu beachten: Regelmäßiges Händewaschen kann einem Gerstenkorn vorbeugen. Weil Bakterien dafür verantwortlich sind, können Sie ein Gerstenkorn „weitergeben“ oder sich von anderen anstecken, indem Sie mit ungewaschenen Händen Türklinken oder Handtücher anfassen.
Symptome von Gertenkorn & Hagelkorn
Symptome von Gerstenkorn:
- Schmerzhafte Schwellung am Lidrand.
- Rötung und Empfindlichkeit im betroffenen Bereich.
- Bildung eines roten, eitrigen Pickels am Wimpernrand.
- Tränenfluss und vermehrtes Blinzeln.
- Mögliche Verschwommensehen, wenn das Gerstenkorn auf den Augapfel drückt.
Symptome von Hagelkorn:
- Entwicklung einer schmerzlosen, harten Schwellung am Lidrand.
- Langsame Zunahme der Größe der Schwellung.
- Mögliche Beeinträchtigung des Sehvermögens, wenn das Hagelkorn auf den Augapfel drückt.
- Geringere Rötung und Schmerzen im Vergleich zum Gerstenkorn.
- Das Hagelkorn kann sich nach einigen Tagen spontan öffnen und abfließen.
Es ist wichtig zu beachten, dass sowohl Gerstenkorn als auch Hagelkorn oft von alleine heilen können. Bei anhaltenden oder besonders schmerzhaften Symptomen ist es ratsam sich bei uns in der Augenarztpraxis im Lehel untersuchen zu lassen.
Diagnose von Gersten- und Hagelkorn
Die Diagnose von Gerstenkorn und Hagelkorn erfolgt in der Regel durch eine Untersuchung bei uns in der Praxis. Hier sind die typischen Schritte bei der Diagnose:
1. Anamnese: Wir befragen Sie nach Ihren Symptomen, der Dauer der Beschwerden und eventuellen Vorerkrankungen. Eine genaue Anamnese kann helfen, die Art der Augenbeschwerden besser zu verstehen.
2. Körperliche Untersuchung: Wir untersuchen das betroffene Auge gründlich. Dies kann das Ausmaß der Schwellung, Rötung und andere äußere Anzeichen umfassen. Die genaue Lokalisation der Beschwerden ist wichtig, um zwischen Gerstenkorn und Hagelkorn zu unterscheiden.
3. Spaltlampenuntersuchung: Die Spaltlampenuntersuchung ist eine spezielle Art der Augenuntersuchung, bei der wir eine helle Lichtquelle und ein Mikroskop verwendet, um das Auge detailliert zu betrachten. Dies ermöglicht eine genaue Beurteilung der Augenoberfläche und -struktur.
In einigen Fällen kann zusätzlich eine Augenlidrandanalyse durchgeführt werden, um den Zustand der Talgdrüsen zu beurteilen und die Diagnose zu bestätigen.
Die meisten Gerstenkörner und Hagelkörner können durch klinische Untersuchungen diagnostiziert werden. Bei Unsicherheiten oder bei schwerwiegenderen Fällen können zusätzliche Tests oder bildgebende Verfahren erforderlich sein.
Behandlung von Gersten- oder Hagelkorn
Behandlung von Gerstenkorn:
- Warmkompresse: Das regelmäßige Auftragen von warmen Kompressen auf das betroffene Auge kann helfen, die Drüsen zu öffnen, den Abfluss von Talg zu fördern und die Schwellung zu lindern.
- Augentropfen oder -salben: Je nach Schweregrad verschreiben wir Antibiotika-haltige Tropfen oder Salben, um bakterielle Infektionen zu behandeln.
- Rotlicht: Die Rotlichtbestrahlung kann ebenfalls eine heilende Wirkung haben. Durch die Wärme löst sich der „Stau“ in den Drüsen.
- Chirurgischer Eingriff: In einigen Fällen kann das Gerstenkorn mit einem kleinen Schnitt entleert werden, insbesondere wenn es hartnäckig ist oder sich wiederholt.
Behandlung von Hagelkorn:
- Warmkompresse: Ähnlich wie bei Gerstenkornen wird das regelmäßige Anwenden von warmen Kompressen empfohlen, um den Abfluss von Talg zu fördern und die Schwellung zu reduzieren.
- Massage: Eine sanfte Massage des Hagelkorns kann manchmal hilfreich ein, um den Talgabfluss zu erleichtern.
- Verschreibungspflichtige Medikamente: In einigen Fällen können steroidhaltige Injektionen oder verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Entzündungen verwendet werden.
- Chirurgische Entfernung: Bei persistierenden oder größeren Hagelkörnern kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel ambulant.
Es ist wichtig zu beachten, dass Selbstmedikation vermieden werden sollte, und dass Patienten bei anhaltenden Symptomen oder Unsicherheiten zu uns in die Praxis kommen sollten. Wir helfen Ihnen, so dass Ihre Beschwerden effektiv gelindert und mögliche Komplikationen vermieden werden.
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